Die steigende Inzidenz, also die Zahl der positiven Corona-Tests, macht sich inzwischen auch in den Wertachkliniken bemerkbar. Derzeit werden 15 Covid-Patienten stationär behandelt, von denen sechs intensivmedizinisch betreut werden müssen. Vor genau einer Woche waren es nur insgesamt drei stationäre Covid-Patienten.
Die überwiegende Anzahl der behandelten Infektionen gehe auf die sogenannte britische Mutation des Corona-Virus zurück, erklärt Klinikvorstand Martin Gösele. Aber zumindest könne man an der Altersstruktur der Covid-Patienten die Impfstrategie erkennen: „Im Vergleich zur zweiten Welle im Dezember und Januar ist die Zahl der Patienten über 80 Jahre rückläufig.“
Aufgrund der seit Tagen kontinuierlich steigenden Zahl an Covid-Patienten sind die Intensivstationen der beiden Krankenhäuser an der Wertach, in Bobingen und Schwabmünchen, derzeit beinahe voll ausgelastet. Da Patienten mit einem schweren Covid-Verlauf in der Regel relativ lang auf der Intensivstation bleiben müssen, stehen diese Betten meist für längere Zeit nicht für andere Patienten zur Verfügung.
Seit März werden in den Wertachkliniken wieder elektive, also planbare medizinische Behandlungen durchgeführt, die vorher aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. Nun müsse man diese Behandlungen angesichts der erneut steigenden Covid-Erkrankungen jedoch wiederum reduzieren, bedauert Vorstand Gösele.
Erfreut zeigt sich der Klinikvorstand darüber, dass man inzwischen über 50 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe impfen können und dass man trotz regelmäßigem Testangebot nur sehr wenig positive Ergebnisse habe. „Das zeigt, wie umsichtig und diszipliniert die Kolleginnen und Kollegen agieren und wie kompetent sie die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen umsetzen“, bedankt sich Gösele.
Das strikte Besuchsverbot gilt jedoch weiterhin, auch über die Osterfeiertage, und ist sowohl für die Patienten als auch für die Angehörigen eine hohe Belastung, weiß der Klinikvorstand. „Die Pflegekräfte bemühen sich, die fehlenden sozialen Kontakte aufzufangen. Aber die Zuwendung von Freunden und Familie läßt sich natürlich nicht ersetzen“, bedauert er und bittet die Patienten und deren Angehörigen um Verständnis.