Vortragsabsage - dafür zusätzliche Sprechstunde

Wenn der Schuh drückt

Wenn der Schuh drückt, liegt das nicht immer am Schuh. Es gibt auch sehr schmerzhafte Fußprobleme. Ballenzehe, Hammerzehen und Fersensporn sind beispielsweise häufige orthopädische Probleme an den Füßen. Zur Vorbeugung werden gut passende, bequeme Schuhe und häufiges Barfußgehen empfohlen. Aber was ist, wenn das nicht oder nicht mehr hilft?

Homan Rafiee-Tary ist Leitender Oberarzt der Unfall- und orthopädischen Chirurgie der Wertachkliniken und zertifizierter Fuß-chirurg. „Oft, und gerade am Anfang, helfen beispielsweise Einlagen, Fußpolster und Gymnastik. Aber es gibt auch Fälle, in denen man um eine Operation nicht herumkommt“, sagt er.

Grundsätzlich unterscheidet man erworbene und angeborene Fehlstellungen. Durch die Korrektur einer angeborenen Fehlstellung lassen sich unter Umständen Folgeschäden vermeiden, daher sollte die entsprechende Diagnose möglichst früh gestellt werden. Erworbene Fehlstellungen entstehen meist durch Fehlbelastungen, beispielsweise durch das Tragen von engen Schuhen mit hohen Absätzen. Sie können aber auch konstitutionsbedingt sein, durch ein schwaches Bindegewebe und/oder eine schwache Muskulatur in Füßen und Waden.

Daher ist für eine Diagnose die Erhebung der Anamnese, also das Gespräch über die Vorgeschichte, wichtig. Darüber hinaus sind bildgebende Untersuchungen unerlässlich. Eine Röntgenaufnahme des Fußes unter Belastung, im Stehen und in mehreren Ebenen, stellt die knöchernen Strukturen des Fußskeletts und deren Beziehung zueinander dar. Dabei werden Gelenkfehlstellungen, Knochendeformitäten und Verknöcherungen der Weichteile sichtbar. Dagegen werden Bänder, Sehnen, Muskeln und Knorpelflächen mit einer Ultraschall- oder MRT-Untersuchung besser dargestellt.

„In jeden Fall sollte man sich gründlich untersuchen lassen, weil die moderne Medizin für viele Fußprobleme zufriedenstellende Lösungen bereithält“, rät Fußspezialist Rafiee-Tary.

 

Der am 9. Februar in Bobingen geplante Vortrag 'Wenn der Schuh drückt’ muss leider wegen Corona abgesagt werden, und am Telefon lassen sich orthopädische Problemstellungen schwer besprechen. Daher bietet der Leitende Oberarzt der Orthopädie- und Unfallchirurgie der Wertachkliniken, Fußspezialist Homan Rafiee-Tary bis auf weiteres zusätzlich zur üblichen Fußsprechstunde am Dienstag von 9.00 bis 13.00 Uhr noch eine weitere Sprechstunde am Montag von 13:30 bis 15:00 Uhr an.

Terminvereinbarung bitte telefonisch vormittags von Montag bis Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr unter der Telefonnummer 08234 81 310.

 

 

Infokasten Fußprobleme:

Beim Hallux valgus, auch Ballenzehe genannt, zeigt die Großzehe vom Grundgelenk aus nach innen, zu den anderen Zehen. Die ersten Symptome zeigen sich häufig schon bei jungen Frauen. Operiert wird meistens erst, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, die Beschwerden zu lindern.

Der Hallux rigidus ist eine Arthrose, also einen Verschleiß des Großzehengrundgelenks. Dadurch wird das Abrollen des Fußes beim Gehen eingeschränkt und man hat oft große Schmerzen. Spezielle orthopädische Einlagen und Schuhzurichtung helfen meist. Es gibt auch verschiedene Operationsmethoden, bei denen man jedoch Nutzen und Risiko sorgfältig abwägen sollte.

Beim Digitus malleus, der sogenannten Hammerzehe, sind die betroffenen Zehen gekrümmt und verursachen daher in festen Schuhen oft Probleme. Wenn konservative Maßnahmen nicht helfen, können die Gelenke, Bänder und Sehnen an den betroffenen Zehen, je nach Stadium, operativ korrigiert werden. 

Der sogenannte Fersensporn ist eine Verknöcherung am Fersenbein. Schmerzhaft ist dabei in der Regel das umgebende Bindegewebe, wenn es sich entzündet. Therapeutische Möglichkeiten sind die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT), orthopädische Einlagen und gepolsterte Fersenkissen in Kombination mit Physiotherapie und Dehnübungen.

Foto: Homan Rafiee-Tary Fotonachweis: Doris Wiedemann, Verwendung honorarfrei im Rahmen der Berichterstattung über diesen Vortrag

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