Telefonsprechstunde: Volkskrankheit Herzschwäche - Herzinsuffizienz
Jährlich müssen rund 465 Tausend Menschen ins Krankenhaus. Herzinsuffizienz, also Herzschwäche, zählt zu den häufigsten Anlässen für eine stationäre Aufnahme. Im Rahmen der Deutschen Herzwochen beantworten der Chefarzt der Kardiologie der Wertachkliniken, Dr. Anselm Sellier, Fragen zum Thema Herzschwäche.
Wie entsteht eine Herzschwäche und woran erkennt man sie?
Dr. Sellier: Die Herzschwäche ist keine eigenständige Erkrankung sondern die Folge anderer Herzkrankheiten, vor allem koronare Herzkrankheiten und hoher Blutdruck. Die wichtigsten Symptome sind Atemnot, Leistungsabnahme und geschwollene Beine. Es sind also eher unspektakulär Symptome, die sich schleichend entwickeln. Deshalb werden sie oft als Alterserscheinungen akzeptiert und nicht behandelt. Dabei ist der Verlauf einer Herzschwäche umso günstiger, je früher sie behandelt wird.
Wie erkennt der Arzt eine Herzschwäche?
Dr. Sellier: Wer unter Atemnot leidet, sollte auf jeden Fall zu einem Arzt gehen. Wenn der Hausarzt dann einen Verdacht auf Herzschwäche feststellt, überweist er den Patienten zum Kardiologen. Mit einer Ultraschalluntersuchung kann dieser die Herzsituation sehr gut beurteilen. Darauf bauen dann eventuelle weitere Untersuchungen und die Therapie auf. Und je früher die Herzschwäche erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Deshalb ist es wichtig, dass viele Menschen die Symptome kennen.
Sie beteiligen sich schon seit vielen Jahren mit einem Vortrag an den Herzwochen der Deutschen Herzstiftung. Warum bieten Sie dieses Jahr eine Telefonsprechstunde an?
Dr. Sellier: Mir liegt es sehr am Herzen, die Menschen gut zu informieren. Genauso wichtig ist mir die Sicherheit meiner Patientinnen und Patienten. Eine Covid-19-Infektion ist für Herzkranke jedoch besonders riskant. Der Sauerstoffmangel durch eine Covid-19-Lungenentzündung setzt Menschen mit einem schwachen Herz besonders zu. Das Herz muss schneller schlagen, um gegen die Folgen der Infektion anzukämpfen und vorgeschädigte Herzen geraten dabei schneller an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Daher verzichten wir dieses Jahr auf einen Vortrag. Stattdessen beraten wir zu Dritt, meine beiden Kolleginnen, Dr. von der Mülbe, Leitende Oberärztin, und Dr. Trepte, Oberärztin, und ich, die Menschen am Telefon.
Telefonsprechstunde Volkskrankheit Herzschwäche - Herzinsuffizienz
mit Dr. Anselm Sellier, Chefarzt der Kardiologie der Wertachkliniken
Dr. Barbara von der Mülbe, Leitende Oberärztin der Kardiologie
Dr. Ulrike Trepte, Oberärztin der Kardiologie
am 11. November von 14:00 bis 15:30 Uhr
unter der Telefonnummer 08232 508-531
Sie werden dann mit dem nächsten freien Arzt verbunden.