Wer lange liegen muss, läuft Gefahr, sich wund zu liegen. Der sogenannte Dekubitus, also eine entzündete Aufliegestelle, hat meist mehrere Ursachen. Deshalb gibt es auch mehrere Maßnahmen, um das Risiko für einen Dekubitus zu reduzieren.
Die Wertachkliniken nutzen den sogenannten Expertenstandard des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), um die Patienten vor dem Wundliegen zu schützen. Das heißt, das Pflegepersonal wird regelmäßig geschult und das Dekubitus-Risiko der Patienten wird auf der Grundlage der bekannten Parameter regelmäßig und systematisch eingeschätzt und dementsprechende Maßnahmen umgesetzt.
Hygiene und Hautpflege sind beispielsweise wichtige Bestandteile der sogenannten Dekubitus-Prophylaxe. Sehr wichtig ist außerdem, dass die Patienten sich ausreichend bewegen. Patienten, die dies nicht können, müssen von den Pflegekräften regelmäßig umgelagert werden, um die Aufliegestellen zu entlasten. In den Wertachkliniken gibt es spezielle Betten mit elektrischen Wechelsdruck-Systemen und sogenannte Weichlagerungs-Matratzen, die das Pflegepersonal dabei unterstützen.
Mit Hilfe des Fördervereins Schwabmünchen wurden nun zusätzlich für jedes Haus zwei jeweils zweiteilige TOTO Umlagerungssysteme angeschafft. Jedes System besteht aus einer Matratzenauflage, die mit Luft gefüllt wird, damit dekubitusgefährdete Patienten besonders weich liegen. Der zweite Teil des Umlagerungssystems wird unter die Matratze gelegt und mit einer elektrischen Pumpe in regelmäßigen Intervallen abwechselnd, dessen rechte und linke Seite aufgepumpt. Daraus ergibt sich eine schonende Seitenlagerung des Patienten. Das komplette System wiegt nur sechs Kilogramm und ist flexibel in verschiedenen Betten auf unterschiedlichen Stationen einsetzbar. Der Förderverein Schwabmünchen trägt die Hälfte der Anschaffungskosten von über 17.000 Euro.
„Vor allem bei besonders gefährdeten Patienten ist mit diesem mobilen System auch während einer Beatmungstherapie eine sanfte Positionierung möglich, ohne den Tag-/Nachtrhythmus des Patienten stark zu beeinträchtigen“, erklärt die Bereichsleitung in der Pflege der Wertachklinik Schwabmünchen, Kornelia Kowalczuk, und dankt den Spendern des Fördervereins Krankenhaus Schwabmünchen, stellvertretend dem Vorsitzenden Dr. Peter Schmidt: „Die mobilen Systeme sind ein großer Vorteil für die Patienten und entlasten gleichzeitig die Pflegefachkräfte auf den verschiedenen Stationen sowohl körperlich als auch zeitlich.“