Die Schülerinnen und Schüler der Pflegeschule der Wertachkliniken haben eine ganz besondere Perspektive auf die Corona-Pandemie. Das Schulfach Hygiene hat in der Praxis einen noch größeren Stellenwert bekommen. Und bei der theoretischen Ausbildung im sogenannten Distanzunterricht wurde das Gefühl von Einsamkeit für viele selbst unangenehm greifbar. Entscheidend ist, wie immer, was man daraus macht. Die Pflege-Azubis haben einen Weg gefunden, konstruktiv mit diesen Erfahrungen umzugehen. Sie laden die Kolleginnen und Kollegen, die Patienten und ihre Angehörigen sowie alle Bürger aus der Region dazu ein, vor der Wertachklinik in Bobingen einen ganz besonderen Weihnachtsbaum zu schmücken.
Wie andere Krankenhäuser auch, mussten die Wertachkliniken aufgrund der angespannten Lage ein absolutes Besuchsverbot erlassen, das nur noch ganz wenige Ausnahmen erlaubt. Und das ausgerechnet in der Adventszeit, in der man normalerweise besonders nah zusammenrückt. Aus diesem Grund wollen die Schülerinnen und Schüler der Pflegeschule den Baum vor der Wertachklinik in Bobingen als Symbol der Verbundenheit mit vielen anderen Menschen gemeinsam schmücken. Die Einladung, den Baum zu dekorieren, gilt für die Angehörigen, die derzeit nicht mehr in die Wertachklinik hinein dürfen, für die Kolleginnen und Kollegen, die Extra-Schichten übernehmen und für alle Menschen in der Region, die sich über die gute und wohnortnahe medizinische Versorgung der Wertachkliniken freuen. Sie alle können Sterne und Kugeln, Weihnachtsgrüße, Bitten und Wünsche, sowie Sorgen und Ängste an den Baum hängen: Für die Patienten die keinen Besuch bekommen dürfen. Für die Pflegekräfte die ganz nah an den Patienten dran sind. Für die Ärzte die ihre Patienten bestmöglich medizinisch versorgen. Und für alle anderen, die in der Küche, in den Büros und auf den Zimmern und Fluren dafür sorgen, dass diejenigen, die krank sind, in den Wertachkliniken weiterhin gut versorgt werden.