Corona geht auch an der Krankenpflegeschule der Wertachkliniken nicht spurlos vorüber. Auch dort gibt es Distanzunterricht, die Schülerinnen und Schüler müssen im Unterricht Mundschutz tagen und wie überall herrscht große Unsicherheit, wie es im Herbst weitergeht. Immerhin, 21 Schülerinnen und Schüler haben nun Gewissheit: sie sind frisch examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen.
Die Vorbereitung auf die schriftlichen und mündlichen Prüfungen standen natürlich, wie überall, ebenfalls unter dem Zeichen von Corona. Und die Herausforderungen waren groß, für die Auszubildenden und die Ausbilder. Beispielsweise wurden seit dem Lockdown, auf Anordnung des Kultusministeriums, keine Noten mehr vergeben. Den Absolventen der Examensprüfung fehlten die Rückmeldungen über ihren Wissensstand ebenso wie die Lerngruppen mit den Kolleginnen und Kollegen. Trotz dieser Hürden hat die diesjährige Abschlussklasse inzwischen ihre Examensprüfungen erfolgreich absolviert.
21 frisch examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger haben also die Krankenpflegeschule verlassen. Und ganze zwei Drittel von ihnen bleiben in den Wertachkliniken. Sie arbeiten künftig auf verschiedene Stationen an den beiden Standorten. Nur sieben Absolventen ziehen weiter, beispielsweise an weiterführende Schulen oder in andere Krankenhäuser. „Für die Wertachkliniken ist es ein großer Gewinn, dass wir so viele gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Krankenpflegeschule übernehmen dürfen“, sagt Andrea Gabber, Bereichsleiterin Pflege. Und Klinikvorstand Martin Gösele findet, es sei ein großes Kompliment an die Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen und das gute Arbeitsklima innerhalb der Wertachkliniken, dass sich so viele Auszubildende nach den Praxiseinsätzen in den verschiedenen Abteilungen dafür entschieden haben, an den Wertachkliniken zu bleiben.
Für das gute Prüfungsergebnis haben die Schülerinnen und Schüler, aber auch die vier hauptamtlichen und 30 nebenamtlichen Lehrkräfte der Krankenpflegeschule der Wertachkliniken, einiges geleistet. Der Distanzunterricht war für alle Beteiligten Neuland. Jeder musste sich erst einmal mit der notwendigen Technik vertraut machen, und diese zum Teil auch erst einmal anschaffen.
„Die Jugendlichen haben alle Handys und kommunizieren in den Sozialen Medien, aber Laptops und Computerkenntnisse sind keine Selbstverständlichkeit“, erklärt Reiner Wottrich, Leiter der Krankenpflegeschule der Wertachkliniken. Mit dem Digital-Budget des Kultusministeriums wurden auf die Schnelle acht Laptops für Auszubildende beschafft, die selbst keinen Computer hatten. Und die Lehrkräfte, allen voran Oliver Kraus, unterstützten telefonisch bei der Einrichtung und Anwendung der Unterrichtssoftware. Und das gute Ergebnis des diesjährigen Abschluss-Jahrgangs schafft nun Zuversicht für die folgenden Klassen. Der neue Kurs hat bereits im September begonnen. Das heißt, man kann sich bereits für das nächste Ausbildungsjahr bewerben.