Auf der 26. Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Wertachklinik Schwabmünchen standen wieder einmal die Wahlen der Vorstandschaft an. Dr. Peter Schmidt, der 17 Jahre lang die Geschicke des Vereins gelenkt hat, trat dieses Mal nicht mehr an. „Es ist an der Zeit, das Amt in jüngere Hände zu legen,“ meinte er und schlug seinen früheren Chefarzt-Kollegen, Dr. Michael Küchle, als neuen Vorstand vor.
Dr. Küchle stand 30 Jahre lang in Diensten des Schwabmünchner Krankenhauses und war dort fast ebenso lang Chefarzt. Er hat die Anästhesie am Standort Schwabmünchen aufgebaut, die Fusion der beiden städtischen Kliniken Bobingen und Schwabmünchen mitinitiiert und war bis 2021 ihr ärztlicher Direktor. Nun ist er im Ruhestand und die anwesenden Mitglieder haben ihn einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Fördervereins gewählt.
Die beiden Kassenprüferinnen, Antonie Hieber und Christa Courvoisier, traten ebenfalls nicht mehr zur Wahl an. Dem erfolgreichen Frauen-Duo folgt ein Männer-Duo: Stephan Dölle, Diplom Politologe und Stadtrat in Schwabmünchen, und Gerhard Bengesser, pensionierter Finanzbeamter.
Alle anderen Mandatsträger bleiben an Bord. Das sind der zweite Vorsitzende, Hans Nebauer, Justiziar Lorenz Müller, Kassenwart Herbert Jauchmann und Schriftführerin Sybille Oberosler.
Dr. Schmidt präsentierte zu seinem Abschied noch einmal eine erfolgreiche Bilanz des Fördervereins. Die Wertachklinik Schwabmünchen wurde seit der Gründung mit Beschaffungen im Wert von insgesamt 508.600 Euro unterstützt. In diesem Jahr war es beispielsweise ein rund 11.000 Euro teures, flexibles Video-Bronchoskop für die Intensivstation. Kassenwart Herbert Jauchmann konnte trotz der wertvollen Beschaffungen einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen.
Dennoch war man sich einig, man wolle in der kommenden Zeit wieder mehr Mitglieder werben. Bei der Gründung des Vereins haben über 300 Menschen die Wertachklinik am Standort Schwabmünchen unterstützt. Derzeit hat der Verein nur noch 261 Mitglieder. Der neue Vorsitzende, Dr. Küchle, möchte deshalb ein engmaschigeres Netzwerk schaffen, das aktuellen und zukünftigen Vereinsmitgliedern, und damit natürlich auch den Wertachkliniken, zugutekommt.
Am Ende der Versammlung brachte Klinikvorstand Martin Gösele die Mitglieder des Fördervereins noch auf den aktuellen Stand in Sachen Zukunftsprojekt der Wertachkliniken. Das bereits erstellte Gutachten hatte ja eine Vereinigung der beiden Standorte in einem Neubau empfohlen. Und Gösele beantwortete nun Fragen. Dass man beispielsweise durch eine flexible, modulare Bauweise verhindern könne, dass ein eventueller Neubau bei der Fertigstellung bereits wieder veraltet sei. Dass die bestehenden Gebäude mit vielen 3-Bett-Zimmern die Erwartungen der Patienten nicht mehr erfüllten, und die veraltete Raumaufteilung beispielsweise auch in der Corona-Pandemie als großes Hindernis bei der Isolierung hochinfektiöser Patienten erwiesen hätte.
Aufgrund der aktuellen politischen Diskussionen sei es nun wichtig, die neuen Krankenhaus-Reformgesetze abzuwarten, um daraus die richtigen Schlussfolgerungen für die Wertachkliniken zu ziehen, erklärte der Klinikchef. Erst dann werde es eine Entscheidung über das Strategiekonzept geben und ab diesem Zeitpunkt dauere es erfahrungsgemäß 6 bis 10 Jahre, bis ein Neubau bezugsfertig wäre.
„Deshalb investieren wir wie gewohnt in moderne Technik, arbeiten an der Digitalisierung, bauen unser Netzwerk mit den umliegenden Krankenhäusern aus und sehen gute Perspektiven darin, Lehrkrankenhaus der Uniklinik Augsburg zu werden,“ erklärte Gösele, und bedankte sich im gleichen Atemzug beim Förderverein und seinen Mitgliedern für ihre wertvolle Unterstützung: „Wir freuen uns über die Spenden, erklärte er: “Vor allem aber schätzen wir die Loyalität der Bevölkerung, die uns, ihrem Krankenhaus in der Region, den Rücken stärkt.“